Ein Zwischenfall in Plettenberg

An jenem Tag soll abends durch die Ortsgruppe der NSDAP in Eiringhausen bei Plettenberg ein „Stürmerkasten“ aufgestellt werden. Dies geschieht dann auch.

Der Metzger Alfred Lennhoff, ein Vetter von Heinz, hat in einiger Entfernung – auf den Treppenstufen des Hauses seines Bruders stehend - die Aktion beobachtet. Dabei soll er (laut Westfälischer Landeszeitung Rote Erde vom 26.07.1935) die Ausführungen des Ortsgruppenleiters „mit ironischem Grinsen und auffälligem Verhalten“ begleitet haben. Nachdem die Aufstellung des Kastens erfolgt ist und die Beteiligten zunächst in der nächsten Wirtschaft verschwunden sind, kehren sie gegen 22 Uhr zum Haus des Lennhoff zurück und nehmen eine drohende Haltung ein. Daraufhin will der Ortspolizist Alfred Lennhoff zu dessen eigenem Schutz festnehmen. Dieser entzieht sich vorübergehend durch Flucht in die Metzgerei und leistet dann Widerstand.

Das Schöffengericht Hagen verhängt später wegen „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ eine Zuchthausstrafe von 6 Monaten für Alfred Lennhoff.