„Kristallnacht“

Wie in ganz Deutschland zünden am 9. und 10. November auch in Bonn SA und SS Synagogen an und zerstören die Geschäfte jüdischer Inhaber.

Am Morgen des 10. November versuchen SS und SA zum Teil halb in Zivil, die Synagoge an der Rheinbrücke auf der Bonner Seite in Brand zu setzen. Das Feuer wird von der alarmierten Feuerwehr schnell gelöscht. Kurz darauf kommt der Befehl des Bonner Polizeidezernenten, nur die umliegenden Häuser zu schützen, die Synagoge selbst aber brennen zu lassen. Dieser Befehl basiert auf einer Anweisung, die für ganz Deutschland gilt. Daraufhin setzten SS und SA, mittlerweile von einigen Bonnern unterstützt, die Synagoge erneut in Brand. Zusammen mit zahlreichen Schaulustigen, die auf der Rheinbrücke stehen, verfolgen sie wie die Synagoge und das Gemeindehaus abbrennen.

Auch die Synagogen in Beuel, Bonn-Poppelsdorf, Bad Godesberg und Mehlem werden fast zeitgleich durch Feuer zerstört. Geschäfte von Juden werden geplündert, die Schaufensterscheiben eingeworfen. Zahlreiche jüdische Männer werden in einer groß angelegten Verhaftungswelle vor, während und nach dem Pogrom festgenommen. Von Bonn werden sie vorübergehend inhaftiert und dann nach Köln in verschiedene Gefängnisse, in den meisten Fällen ins Konzentrationslager Dachau, transportiert.