Machtergreifung in Münster

Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler steht der Monat Februar des Jahres 1933 im Zeichen eines Wahlkampfes, in dem die NSDAP verstärkt die von ihr eroberten staatlichen Machtpositionen für ihre Zwecke auszunutzen versteht. Ausschreitungen gegen politisch Andersdenkende werden zur Regel. Es gelingt den Nationalsozialisten, ihren Stimmanteil auf etwa 36% auszubauen und bei der Kommunalwahl zur stärksten Partei aufzusteigen – allerdings ohne eigene Mehrheit. Im März und April kommt es zu ersten Gewaltaktionen und Boykotten gegen die 700 Juden Münsters. Ebenso sind die Einrichtungen und Amtsträger der politischen Gegner Ziel nationalsozialistischer Gewalttaten. Bis zum Sommer 1933 drängt die NSDAP die anderen Parteien aus der Stadtverordnetenversammlung und schließt auf diese Weise die politische Gleichschaltung der Stadt ab.