Boykott in Bonn

Eine der ersten Maßnahmen zur Ausgrenzung der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben war der reichsweite Boykott jüdischer Geschäft am 1. April 1933. An diesem Tag kennzeichneten SA-Männer auch in Bonn Arzt- und Rechtsanwaltspraxen, Geschäfte und Warenhäuser. Sie standen Wache, um mögliche Kunden durch ihre Anwesenheit oder durch ihr bedrohliches Verhalten an einem Betreten zu hindern. Weil dadurch Kunden wegblieben, gerieten die Betroffenen zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Wer die Boykottaufrufe ignorierte, musste damit rechnen selbst schikaniert und denunziert zu werden.