Helmut Goldschmidt: Mutiger Neuanfang im Land der Täter

Der Sohn einer Katholikin und eines Juden, nach der menschenverachtenden NS-Rassenideologie ein so genannter „jüdischer Mischling“, ist nach 1933 der antisemitischen NS-Politik ausgesetzt. Die geplante Auswanderung misslingt. Helmut Goldschmidt wird 1942 Auschwitz, später in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Nach seiner Befreiung kehrt er in seine Heimatstadt zurück und organisiert den Neuaufbau der jüdischen Gemeinde.

Helmut Goldschmidt wird am 16 Oktober 1918 als Sohn eines Juden und einer Katholikin in Köln geboren. Seine Eltern erziehen ihn im jüdischen Glauben. Als sogenannter „Mischling“ ist auch er nach der NS-Machtübernahme im Jahr 1933 von antisemitischen Anfeindungen betroffen.

1935 verlässt Helmut Goldschmidt auf Druck der Schulleitung zusammen mit den anderen jüdischen Schülern das Gymnasium ohne Abschluss. Er absolviert eine Ausbildung zum Architekten und kann für kurze Zeit in einem Kölner Architektenbüro arbeiten. Nach den Erlebnissen des Novemberpogroms im Jahr 1938 bereitet er sich auf die Auswanderung aus Deutschland vor. Die geplante Emigration ist jedoch nicht mehr möglich.

Im November 1942 wird Helmut Goldschmidt von der Kölner Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Vier Monate bleibt er in dem Konzentrations- und Vernichtungslager, danach erfolgt die Überstellung in das KZ Buchenwald. Hier befreien ihn die amerikanischen Truppen am 11. April 1945.

Nach dem Krieg kehrt Helmut Goldschmidt zurück nach Köln. Als Architekt arbeitet er am Wiederaufbau der Kölner Synagoge mit. Bis in die 1980er Jahre plant und baut er zahlreiche Synagogen in Nordrhein-Westfalen.

Helmut Goldschmidt ist 2005 in Köln verstorben.