Auswahlkriterien zur Quelle

Die wichtigste zentrale Quelle sind Henneböhls Aufzeichnungen „Ik kon niet anders“ aus dem Jahre 1950 (deutsch 1974 unter dem Titel „Ich konnte nicht anders“). Wie bei allen Selbstzeugnissen müssen die Angaben sorgfältig geprüft werden. Ebenso gilt es zu beachten, dass die Redaktion des Buches in den Händen der katholischen „Brüder vom Huize de la Salle“ lag, deren Interesse auch darin bestand, die Rolle der Katholiken im Widerstand – vor allem in der niederländischen Diaspora - im allgemeinen und den katholischen Antrieb Joseph Henneböhls im besonderen hervorzuheben.

Der Nachlass Henneböhls, den seine Witwe dem Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster überlassen hat, macht es möglich, die wesentlichen Elemente seines Berichts nachzuprüfen. Viele Dokumente beweisen Henneböhls Bemühungen, Verfolgten zu helfen. Auch die genaue Überprüfung vieler allgemeiner Angaben und Details im Buch spricht im Ergebnis für dessen Zuverlässigkeit. Zudem gibt es auch eine große Anzahl deutscher und vor allem niederländischer Zeitungsartikel, die im Laufe der Jahre über den ehemaligen „Grünen“ erschienen sind.

Recherchen in verschiedenen Archiven haben zwar ergeben, dass Henneböhl in einigen Punkten Tatsachen verschwiegen hat, so z. B. seine Mitgliedschaft in der NSDAP, seine Angaben aber im wesentlichen stimmen. Seine ungewöhnliche Lebensgeschichte kann daher glaubwürdig erzählt werden.